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RU 51/2008 - HEILIGES LAND, WEIHNACHTEN 2008


- HEILIGES LAND. Es war einmal ein Wolf. Er lebte in der Gegend von Betlehem. Die Hirten wussten um seine Gefährlichkeit und waren allabendlich damit beschäftigt, ihre Schafe vor ihm in Sicherheit zu bringen. Stets hatte einer von ihnen Wache zu halten, denn der Wolf war hungrig, listig und böse.

Es war in der Heiligen Nacht. Eben war der wundersame Gesang der Engel verstummt. Ein Kind sollte geboren worden sein, ein Knabe. Der Wolf wunderte sich sehr, dass die rauen Hirten allesamt hingingen, um ein Kind anzusehen. “Wegen eines neugeborenen Kindes solch ein Getue”, dachte der Wolf. Aber neugierig geworden, und hungrig wie er war, schlich er ihnen nach. Beim Stall angekommen, versteckte er sich und wartete.

Als die Hirten nach der Huldigung an Jesus sich von Maria und Josef verabschiedeten, hielt der Wolf seine Zeit für gekommen. Er wartete noch, bis Maria und Josef eingeschlafen waren; die ausgestandene Sorge und Freude über das Kind hatten sie sehr müde gemacht.

“Umso besser”, dachte der Wolf, “ich werde mit dem Kind beginnen.” Auf leisen Photen schlich er in den Stall. Niemand bemerkte sein Kommen. Allein das Kind. Es blickte voll Liebe auf den Wolf, der sich, Tatze vor Tatze setzend, lautlos an die Krippe heranschob. Er hatte den Rachen weit geöffnet, und die Zunge hing ihm heraus. Er war schrecklich anzusehen.

Nun stand er dicht an der Krippe. “Ein leichtes Fressen”, dachte der Wolf und schleckte sich begierig die Lefzen. Er setzte zum Sprung an. Da berührte ihn behutsam und liebevoll die Hand des Jesuskindes. Das erste Mal in seinem Leben streichelte jemand sein hässliches, struppiges Fell, und mit einer Stimme, wie der Wolf sie noch nie vernommen hatte, sagte das Kind: “Wolf, ich liebe dich.”

Da geschah etwas Unvorstellbares – im dunklen Stall von Behlehem platzte die Tierhaut des Wolfes – und heraus stieg ein Mensch. Ein wirklicher Mensch. Dieser sank in die Knie, küsste die Hände des Kindes und betete es an. Alsdann verliess er den Stall – lautlos, wie er zuvor als Wolf gekommen war – und ging in die Welt, um allen zu künden: Dieses göttliche Kind kann dich erlösend berühren! – (ru; cf. H.O. laut Pfarrer E. Zunhammer, Traunwalchen/Bayern).

- WEIHNACHTEN 2008. Vor der Krippe des göttlichen Kindes können wir uns nur verneigen, rot vor Scham über die armseligen Ergebnisse unserer christlichen Aktivitäten. Hier knien wir vor diesem erstaunlichen Gott, der ein Baby werden wollte, und dieses Kind erlöste die Welt von ihren Sünden, führte Millionen von Herzen zum Himmel zurück und fährt fort, die Frohe Botschaft der ewigen Seligkeit, zu der er uns bei seinem himmlichen Vater einlädt, zu verkünden. Und was tun wir mit dieser erstaunlichen Frohbotschaft? Nichts, ausser ein bischen steriler Agitation! Um nur einen Sektor unserer christlichen Tätigkeit, die Verteidigung des von Gott gezeugten Menschenlebens, oder konkret gesagt die Rettung der Babys, die durch die aktuell umgehende Kultur des Todes massakriert werden, anzusprechen: Wieviele Millionen Menschenseelen, die von Gott zart geliebt werden, retten wir vom gewaltsam von Menschen auferlegten Tod? Wieviele Abtreibungsgesetze haben wir abschaffen lassen? Keine, im Gegenteil: die Zahl Abtreibungen erhöht sich Tag um Tag, und die legalen Beschränkungen der Abtreibung werden immer geringfügiger. In Amerika will Obama die Abtreibung von allen Bedingungen und Einschränkungen befreien (Freedom of Choice Act); in Europa begann man bereits, das Menschenleben im frühesten Zellstadium (embryonale Selektion in vitro) umzubringen; in China wird menschliches Embryonalfleisch auf dem Menü bestimmter Gaststätten offeriert (vgl. RU 4.2.2008)… Und doch leben eine Milliarde getaufter Katholiken in der Welt. Was tun wir mit diesem Schatz? All unsere Abtreibungsstrategien sind nichtig und unnütz, wenn nicht sogar gegenproduktiv. Wir sind auf dem falschen Weg mit unseren protzenden Investitionen, hochintellektuellen Marketingaktionen, lauten Anti-Abtreibungsmärschen und vorsichtigen politischen Programmen. Wir verschlimmern das Übel durch unsere rein menschlichen Bemühungen.

Und hier, niedergeworfen vor diesem göttlichen Kind, ernüchtert und ermüdet, lasst uns die göttliche Weisheit verehren und vor der Krippe den Mut finden, uns total in Frage zu stellen und unser ganzes Handeln entsprechend den göttlichen Kriterien der Krippe von Grund auf neu zu überdenken: Armut, Bescheidenheit, Frieden und Liebe. Wenn wir uns daran anpassen, werden Millionen Menschenleben gerettet werden, nicht durch uns selbst, sondern durch EIN EINZIGES BABY, jenes welches in der Krippe liegt. AMEN! Frohe Weihnachten! - (ru)

- - O.A.M.D.G. - - 



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