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RU 10+11/2009 - USA, VATIKAN


 RU 10+11/2009 (26.03.2009): WÖCHENTLICHE DEPESCHE CHRISTLICHER NACHRICHTEN
Herausgegeben auf französisch, englisch und deutsch.
Frei zur Wiedergabe, jedoch bitte MIT Quellenangabe „ru „!
Tel. /Fax +33-(0)134120268, unec@wanadoo.fr, www.radio-silence.tv unter Rubrik RU

 - USA: Eine Delegation von hohen Vertretern amerikanischer Pro-life-Gruppen flogen nach Rom, um auf die Absetzung und Neunominierung der Mehrheit der katholischen Bischöfe in den Vereinigten Staaten zu dringen. Der Leiter der Delegation, Herr Terry Randall, Gründer von Operation Rescue, erklärte in Rom, dass der wichtigste einzelne Grund für das Weitergehen der Baby-Schlachterei in Amerika die Furcht und der direkte Verrat der amerikanischen Bischöfe sei. "Die Aktion und vor allem die Aktionslosigkeit der Bischöfe führte direkt zur Wahl von Barack Obama, jenem Präsidenten, der in der Geschichte der Vereinigten Staaten derjenige ist, der am meisten für die Abtreibung ist", stellte ein anderes Mitglied der Delegation fest. Tatsächlich weiss man heute, dass 55 Prozent der Katholiken der Vereinigten Staaten aufgrund der schlechten Informierung bzw. Missführung durch ihre Bischöfe, die seit über hundert Jahren hauptsächlich zu der Demokraten-Partei tendieren, für Obama gewählt haben. Das Dokument "Faithful Citizenship", das die amerikanische Bischofskonferenz (USCCB) zur Entscheidungsempfehlung den Gläubigen vor der Wahl zukommen liess, sagt gerade heraus, dass die Abtreibung zwar eines der wichtigsten Wahlkriterien sei, dass aber die Katholiken aus Gewissensgründen auch "aus proportionellen Gründen" für einen Abtreibungs-Politiker  stimmen könnten, zur Unterstützung äquivalenter Werte (wie z.B. der Krieg im Irak usw.). Das Ergebnis liegt nun auf dem Tisch: OBAMA. Kaum im amerikanischen Machtzentrum installiert, entsendet er Welle über Welle von Entscheidungen und Dekreten, die offen für die Abtreibung sind: der Gesetzesentwurf FOCA, welcher die Frauen von allen Beschränkungen und Bedingungen zur Abtreibung ihrer Babies befreit, die Gewährung von Hunderten von Millionen von Dollars an Firmen und Vereine, die in der Welt die Abtreibung vorwärtstreiben, die unbegrenzte Freigabe der Forschung an Embryozellen usw. Terry Randall ist ein Katholik, der das Recht hat, seine Stimme geltend zu machen: er wurde ca. 40 mal bei seinen stets nichtgewaltsamen Aktionen in und vor amerikanischen Abtreibungsfabriken von der Polizei festgenommen. Er wirft den Bischöfen vor, dass sie die Abtreibungspolitiker nicht exkommunizieren, insbesonders denen in Washington (Erzbischof Wuerl) und in Virginia (Mgr Loverde), wo die meisten abtreibungsbefürwortenden 'katholischen' Politiker gewöhnlich zur Messe gehen. "Man kann mit Leuten, die Babies abschlachten, nicht höflich sprechen", erklärte Randall. Der Grund für diese bischöfliche Schwachheit? Laut Randall ist er in der Furcht zu suchen, der Furcht, verschiedene lokale Subsidien, vor allem den steuerlosen Kirchenstatus, zu verlieren. "Euer steuerloser Status soll zur Hölle gehen, wenn er Euch davon abhält, das Wort Gottes zu verkünden!", sagte Randall. Er wurde von mehreren hohen Prälaten des Vatikans empfangen: Erzbischof Rino Fisichella von der Päpostlichen Akademie für das Leben,  Kardinal James Francis Stafford vom Apostolischen Gerichtshof, Erzbischof Raymond Burke, Präfekt des Apostolischen Signatura,  Kardinal Antonio Canizares, Präfekt der Kongregation für die göttliche Liturgie und die Spendung der Sakramente, sowie Verteter der Kongregationen für die Bischöfe und die Päpstlichen Räte für die Laien, die Familie sowie für Gerechtigkeit und Frieden. Randall sagte an, fortan häufig nach Rom zurückkommen zu wollen, und zwar mit noch mehr Vertretern der Prolife-Vereine, bis die Kirche in Amerika treu zur Verteidigung des Lebens stehe und die Babykiller aus den Machtzentren vertreibe. - Bereits im Jahre 1987 konnte der Gründer der Vereinigung UNEC (Union der Nationen Europäischer Christen, mit Sitz in Paris) mehrere Kardinäle in Rom wegen der gleichen Probleme besuchen, darunter Kardinal Josef Ratzinger, damaliger Präfekt der Kongregation für den Glauben, aber auch Kardinal Mayer vom Päpstlichen Institut Ecclesia Dei, sowie Kardinal +Stickler, der lange Jahre hindurch mit Kardinal Ratzinger mittags zu Tisch war, da er im gleichen Palast wohnte, sowie Vertretern von Radio Vatikan usw. Vor allem die 45 Minuten lange Begegnung mit Kardinal Ratzinger war geradezu historisch: nachdem er sich geduldig die Erklärungen zu einer bezüglich etwa zehn problematischen französischen Bischöfen vorgelegten Dokumentation angehört hatte, fragte der Kardinal in seiner gewohnten freundlichen Sprechweise: "Und was sollen wir nun tun?" Der Leiter der Delegation machte ein abruptes Zeichen mit der Hand, was besagen wollte: 'Kopf ab!' Der Kardinal lachte voll auf, dann hielt er die Hand vor den Mund und sagte lächelnd: "Und doch sollte man das eigentlich tun", fügte aber anschliessend mit erhobenen Armen hinzu: "Aber ich bin nicht der Papst". Heute ist er es, und augenscheinlich ist er entschlossen, die Dinge fest in die Hand zu nehmen, insbesonders indem er die Bischöfe mit beiden Händen an ihren Hörnern packt. Möge Gott ihm immer mehr beistehen, um das Schiff der Heiligen Kirche zu steuern, die laut Kardinal Ratzinger's eigenen Worten kurz vor seiner Erwählung auf den päpstlichen Thron "von allen Seiten Wasser nimmt". - Somit scheint sich Terry Randall bewusst zu werden, dass er zur Beendigung der Abtreibungspest in den Vereinigten Staaten besser jahrelang im Vatikan statt in den amerikanischen Abtreibungsfabriken hätte vorsprechen sollen. Denn heute werden die entscheidenden Schlachten bezüglich der grossen Übel in der Welt dort geschlagen, im Herzen der Kirche. +Mgr. Lefèbvre, und nach ihm Mgr. Fellay, haben das bereits seit vielen Jahren begriffen. - (ru; vgl. LifeSiteNews 11.3.)

- VATIKAN: Unser Heiliger Vater Benedikt XVI veröffentlichte am 10. März 2009 ein Schreiben an alle Bischöfe der Welt, um ihnen die kürzliche Aufhebung der Exkommunikation (vom 21. Januar 2009) der Bischöfe der Piusbruderschaft, die 1988 von +Mgr Lefèbvre geweiht worden waren, zu erklären.  Die Vereinigung UNEC hatte mit ihren bescheidenen Mitteln diese Aufhebung der Exkommunikation stark unterstützt, da dieses Ziel bereits in ihren Objektiven von 1989 festgelegt worden war. Aus diesem Grund seien uns hier einige Kommentare gestattet.

- Wir begrüssen in diesem Schreiben vom 10. März, sowie in der Aufhebung der Exkommunikation vom 21. Januar, die implizite Anerkennung der aussergewöhnlichen Verdienste, die +Mgr. Lefèbvre der Kirche geleistet hat und für welche er durch Johannes-Paul II mit einer Exkommunikationsbulle bedankt worden war. Dies ist nun Gott sei Dank vergessen. Es bleiben nun noch die Seligsprechung und Heiligsprechung von +Mgr. Lefèbvre vom Himmel dafür zu erlangen, dass er in so entschlossener und wirksamer Weise zum Widerstand gegen die Plage des Modernismus in der Kirche beigesteuert hat.

- In diesem Schreiben praktiziert der Papst einen Stil ausserordentlicher Offenheit, der in päpstlichen Dokumenten ungewöhnlich ist. Er spricht direkt vom Verlust des Glaubens in der Welt und sogar in der Kirche, vom Hass gewisser Leute in der Kirche gegen den Stuhl Petri, von der wiederzuentdeckenden Radikalität des Evangeliums... Da Offenheit eine der Bedingungen für einen wirksamen Dialog ist, kann man nur zustimmen.

- Jedoch erscheint zwischen den Zeilen ein enormes Missverständnis. Wenn der Papst in der Aufhebung der Exkommunikation der 4 Bischöfe ein Zeichen der Barmherzigkeit sieht - die Hand des Vaters, die sich dem Verlorenen Sohn entgegenstreckt -, so versteht die Piusbruderschaft die Sache ganz anders. Sie geht davon aus, dass nichts an ihr zu kritisieren ist, im Gegenteil. Die Bruderschaft ist davon überzeugt, dass ihr Ungehorsam - die Weihe der 4 Bischöfe ohne vorherige Genehmigung durch Papst Johannes-Paul II - in Anbetracht des Notstands der Kirche in den damaligen Tagen (und bis heute) legitim war und bleibt. Dieser Ungehorsam ist nichts Neues in der Kirche, gemäss der Lehre über den Gehorsam, wie sie uns vom Hl. Thomas von Aquin, seinem 'Kommentator' Skt. Bonaventura, und besonders Kardinal Kajetan und später Skt Ignatius von Loyala überliefert und erklärt wurde. Laut diesen grossen Gestalten der Kirche kann Ungehorsam - sogar gegenüber dem Papst (Kajetan) - in bestimmten Fällen  die höchste Form des Gehorsams sein, da der menschliche Gehorsam nur gegenüber Gott gilt, und gegenüber den Menschen nur insoweit ihre Weisungen mit dem Heiligen Willen Gottes konform sind. Natürlich muss dabei die Diskussion über die rechte Bildung des Gewissens und die Scheidung der Geister auch in Betracht genommen werden.

- Das kritische Thema wird zunehmend das 2. Vatikanische Konzil, welches laut dem Papst und der Mehrheit der Bischöfe in der ganzen Welt mit all seinen Dekreten und Details akzeptiert werden muss, und welches - laut seiner eigenen Definition - nur ein 'pastorales' Konzil war und folglich - laut der Priesterbruderschaft - keinen Unfehlbarkeitscharakter hatte und sich deshalb im pastoralen Marketing geirrt und sogar die Kontinuität der zweitausendjährigen Tradition der Kirche misshandelt haben kann. Auf der anderen Seite erkennt man, dass der Papst die totale Akzeptanz des 2. Vatikanums als Vorausbedingung für die Aufnahme der theologischen Gespräche nicht verlangt, sondern diese eher als das gewünschte Ergebnis dieser Diskussionen ansieht. Hier gibt es wichtige gegenseitige Aufklärungsarbeit, die zu leisten ist.

- Selbst wenn diese Divergenz der Betrachtungsweise tatsächlich zwischen Benedikt XVI und der Priesterbruderschaft vorliegen mag, so scheint die Zukunft dennoch voller Hoffnung, auch wenn der Weg nicht einfach sein wird. Denn der Heilige Vater zeigt in seinem Schreiben vom 10. März soviel Wunsch nach Liebe, Einheit und Wahrheitssuche, dass eine klare Auseinandersetzung unter Theologen - hauptsächlich zwischen Benedikt XVI und Mgr Fellay - möglich erscheint. Um diesen Dialog fruchtbar zu gestalten, entschied der Papst, das Institut ECCLESIA DEI, das für diesen Dialog zuständig sein sollte, in die Glaubenskongregation, welcher er jahrelang vorstand und mit welcher er enge Beziehungen pflegt, einzubeziehen. Möge der Beste gewinnen? Nein, möge der Heilige Geist herrschen, möge die Wahrheit aufstrahlen, möge die Kirche Rettung finden, "adveniat Regnum tuum"! - (ru) 

- - O.A.M.D.G. - -



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